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Lachen ist die beste Medizin

Die Clown-Doktoren machen monatlich Visite auf den Wohnbereichen in St. Bilhildis

Schon Voltaire wusste: „Die Medizin soll den Menschen in heiterer Stimmung halten, während die Natur ihn heilt!“ Und die Wissenschaft vom Lachen (bitte nicht lachen – die gibt’s wirklich!), nämlich die Gelotologie (von griechisch gelos, Gelächter), untersucht die logischen und strukturellen Bedingungen des Witzes und definiert seine seelischen und leiblichen Auswirkungen. Auch in der Pflege kann also Humor seinen Platz haben – was ja die Clown-Doktoren in den Kinderkliniken und anderen Einrichtungen schon vielfach bewiesen haben.

In St. Bilhildis besuchen seit kurzem Dr. Sockenschuss und Schwester Blabla einmal im Monat die Wohnbereiche und sorgen bei den Bewohnern für die not-wendende Dosis Heiterkeit und Entspannung.

Clowndoktor, Foto: Schervier Altenhilfe

Einer der Hausärzte, die in St. Bilhildis tätig sind, stellte den Kontakt zu den Wiesbadener Clown-Doktoren her. Und der gemeinnützige Verein „Mainz 05 hilft!“ des Mainzer Fußballclubs fördert finanziell den Einsatz des lustigen Ärzte-Teams. „Wir haben uns sehr gefreut, dass ‚Mainz 05 hilft‘ so tatkräftig diese Arbeit unterstützt“, sagten Rainer Bormuth, Geschäftsführer der Clown-Doktoren, und Margarete Weinbeck, Mitglied des Hausleitungsteams von St. Bilhildis. Seit 2009 bietet der Verein mit einem speziell ausgebildeten Team – meist freiberufliche Künstler, Schauspieler etc. – auch Besuche in Seniorenheimen an, im fremden Mainz (bitte nicht lachen! Mainz und Wiesbaden trennt nicht nur der Rhein, sondern wirklich Welten!) jetzt aber zum ersten Mal.

Die Wissenschaft vom Witz unterscheidet mittlerweile verschiedene Ansätze: Die Überlegenheitstheorie geht von Missgeschicken und Fehlern als Auslösern aus, die Inkongruenztheorie von Überraschung und Situationskomik, und die Erleichterungstheorie stellt den Entspannungseffekt in den Mittelpunkt. Wie auch immer das theoretische Konzept lautet: Die Begegnungen mit den Clown-Doktoren auf den Wohnbereichen – in den Tagesräumen und in den Bewohnerzimmern – liefern beachtliche Resultate. Der sonst so ernste MDK bzw. MDS hat 2009 amtlich festgestellt: Das Lachen in Altenpflegeeinrichtungen

  • fördert die körperlichen und psychischen Genesungsprozesse
  • steigert die Abwehrkräfte
  • regt das Immunsystem an
  • stabilisiert das Herz-Kreislauf-System
  • erhöht den Gasaustausch in der Lunge
  • baut CO2 ab
  • verbessert die Lungen-Elastizität
  • fördert die Durchblutung der Muskulatur
  • baut Cholesterin ab
  • verhindert das Freisetzen von Cortisol
  • lindert Schmerzen
  • erhöht das Selbstvertrauen
  • verringert die Hilflosigkeit
  • fördert die Kommunikation und
  • entschärft kritische Situationen.

Zum Glück mus das alles im konkreten Fall noch nicht dokumentiert werden! Also dann: Erst mal viel Spass!