Senioren machen Radio
"Ich bin die Edith. Ich bin neundneunzig Jahre alt und ich sag euch jetzt mal die Musik an!" Da werden sich die jungen „You FM“ Hörer gewundert haben, als sich dieser Tage zu Moderator Torben Hagenau einige Senioren gesellten und mit flotten Sprüchen das Nachmittagsprogramm mit gestalteten.
"Spontanität und der Mut, mal was Verrücktes zu machen, sind doch für uns alle das Salz in der Suppe, damit das Leben nicht langweilig wird. Warum soll das denn an der Türe eines Altenpflegeheimes enden," meint Hausleiter Bernd Trost vom Franziska-Schervier-Seniorenzentrum in Frankfurt. Und so sagte er spontan zu, als „You FM“ Reporter Bastian Brückner ihm am Telefon seine ungewöhnliche Idee vorstellte. Einige Bewohner, die diesen Spaß mitmachten, waren schnell gefunden. Mit den Kunstnamen von Rappern und unverständlichen Songtiteln gab es zwar anfangs Probleme, aber es dauerte nicht lange, bis sich die betagten Nachwuchsmoderatoren daran und an den flotten Stil von „You FM“ gewöhnt hatten. Nach etwa einer Stunde startete Bastian Brückner zurück ins Funkhaus, sodass die Anmoderationen der Bewohner pünktlich in die Nachmittagssendung eingespielt werden konnten.
Sichtlichen Spaß machte den Senioren der Umgang mit dem ungewohnten Medium.
Was die Musik als solche betraf, so kam hier nicht wirklich Begeisterung auf. „Das ist doch Rumpelpumpelmusik, was sie da bringen“, erklärte Bewohnerin Gisela Schönborn dem verdutzten Reporter, der erkennen musste, dass es bei Senioren im Blick auf die Sprache weniger schnell und ‚locker flockig‘, sondern eher langsamer und vor allem präzise zugeht.
